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Putenfleisch

Erfolgreiche Nische

Familie Wallners Leidenschaft sind ihre Bioputen. Von der Aufzucht über die Futterproduktion, Schlachtung und Zerlegung bis hin zur Ab-Hof-Vermarktung liegt alles in der Hand der Familie. Die Nähe zur Großstadt spielt ihnen in die Karten.

Babsi Wallner ist Direktvermarkterin mit Leib und Seele. (Bildquelle: Kristin Rotherm)

Hier in Hebertshausen ist die Großstadt ganz weit weg, obwohl es gerade einmal 20 Minuten mit der S-Bahn vom Münchner Hauptbahnhof hierher sind. Die Sonne scheint und es stürmt über die weiten hügeligen Flächen. Anna-­Lisa Wallner, eins der drei erwachsenen Kinder, sagt: „Man muss schon bewusst zu uns kommen“, was ganz passend den Standort des Hofes beschreibt. 15  000 Puten gibt es auf dem Familienbetrieb in unterschiedlichen Altersstufen, die hier aufwachsen, verarbeitet und dann direkt verkauft werden. Die Weichen sind durch eine geschlossene Produktion, einen schicken Hofladen und einen modernen Automatenverkauf bereits gestellt.

Alles greift ineinander

Alle acht Wochen kommen 5 000 Eintagsküken aus einer Brüterei im Norden Deutschlands zu den Wallners. Nachdem sie im Aufzuchtstall einige Wochen umsorgt werden, geht es für sie nach draußen in den großzügigen Offenstall. Jede Pute hat zusätzlich zum Platz im Stall 10 m2 Wiese zur Verfügung. Die Tiere bewegen sich sehr viel, das Fleisch ist dadurch fest, aber zart.

Auch das Bio-Futter kommt vom eigenen Betrieb. Auf 140 ha wachsen unter anderem Winterweizen, Mais, Futtererbsen und Kleegras. In der eigenen Mühle werden die Körner auf dem Betrieb geschrotet und passend nach Alter der Puten gemischt. Das Getreide, das nicht für das eigene Futter verwendet wird, vermarktet die Familie an verschiedene Biogetreidehändler und -mühlen. Der Mist der Tiere wird mit Mais und Kleegras vergoren und erzeugt in der Biogasanlage Strom und Wärme. 20 % des Stroms werden auf dem eigenen Betrieb verwendet, mit dem Rest werden über 1 000 Haushalte versorgt. Mit der gesamten Wärme werden die Kükenställe geheizt und ein Teil des Dorfes versorgt. Das vergorene Material dient als nährstoffreicher Dünger für die Felder.  

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