Saisonarbeitskräfte: Wohncontainer werden knapp

Die große Zahl an Flüchtlingen und ihre Unterbringung in Wohncontainern führt aktuell offenbar zu einem Engpass auf diesem Markt. Viele Landwirte beklagen, dass sie für die kommende Saison nur schwer an die Unterkünfte für ihre Saisonarbeitskräfte kommen oder dass die Preise am Limit sind.

"Wer sich jetzt noch nicht um Wohncontainer gekümmert hat, für den sieht es schlecht aus", prognostiziert Ulrich Bussmann von der Landwirtschaftskammer NRW.

Diesen Eindruck teilt auch sein Kollege Ralf Große Dankbar, Berater für Spargelanbau. „Einige Kollegen haben mir schon berichtet, dass die Preise deutlich über dem Vorjahresniveau liegen“, beschreibt er die Situation. Laut dem Experten sei bei den Preisen wohl nicht viel zu machen.

„Die meisten sind erst mal froh, wenn sie überhaupt Container bekommen“, meint er. Zum Glück hätten viele das Problem frühzeitig erkannt und bei den Firmen Wohncontainer bestellt oder sich um Alternativen gekümmert. Und: „Durch langjährige Geschäftsbeziehungen mit den Containerherstellern haben einige Landwirte schon die mündliche Zusage, dass sie auf jeden Fall Wohncontainer bekommen“, ergänzt Ralf Große Dankbar. Er empfiehlt aber allen Landwirten, sich abzusichern und sich die Zusagen schriftlich  geben zu lassen.

Gabriele Haußmann vom Container-Anbieter MBN-Modulwelt ist sich sicher, dass die Nachfrage der Landwirte gestillt werden kann. "Die in den letzten Jahren von uns gehändelten Mengen für diesen Einsatz werden wir auf jeden Fall bedienen. Für Stammkunden wurden Kontigente zurückgehalten", erklärt sie.

Entspannung auf dem Markt erwartet dagegen Günter Jösch vom Bundesverband Bausysteme. So hat der Bund grünes Licht für Wohncontainer aus dem Ausland gegeben. "Die Lage wird sich also spürbar entspannen", ist sich Jösch sicher. kr