„Eine Website ist unersetzlich, um Ihre Marke und Ihre Produkte zu etablieren. Sie sind als Direktvermarkter komplett unabhängig von Algorithmen oder Vorgaben, die es beispielsweise bei Facebook gibt.“, lobte Expertin Lee-Ann van Oesen von der Firma jimdo den großen Vorteil einer Website. Neben einer vertrauenswürdigen und wiedererkennbaren Domain, sind ein ansprechendes Logo sowie professionelle Fotos und Texte enorm wichtig. Der Direktvermarkter sollte sich vor der Erstellung der Website überlegen, was er mit ihr erreichen will. „Will ich zum Online-Shop verweisen, über meine Erntekiste informieren oder meinen Betrieb vorstellen? Mit der Priorisierung der Erfordernisse ergibt sich dann die Struktur der Website“, erklärte Lee-Ann von Oesen.
Um bei Google auch gefunden zu werden, ging die Expertin auf die Notwendigkeit einer lokalen Suchmaschinenoptimierung ein. „Es ist wichtig, dass Sie Schlüsselbegriffe sowie Ihren Ort nennen, z.B. Erntekiste und Münster. Diese beiden Begriffe sollten dann immer wieder auftauchen." Nicht zu vergessen: Eine Website sollte mobil darstellbar sein und muss als nicht statisch begriffen werden. Sie muss also immer wieder analysiert und angepasst werden.
Aufmerksamkeit mit Instagram
Kirsten Gierse-Westermeier, Direktvermarkterin aus Lippstadt, nutzt Instagram als günstige Möglichkeit, um auf die eigenen Produkte und den Verkauf aufmerksam zu machen. Ihr Account bietet Unterhaltung, Wissensvermittlung zur Landwirtschaft und Marketing für die eigenen Produkte. „Zeigt was ihr könnt und was euch und eure Produkte auszeichnet“, gab sie ihren Berufskollegen und Kolleginnen als Tipp mit. Dafür hat sie selbst ihr Handy immer an der Frau, filmt und fotografiert Alltägliches, wodurch ihr Account sehr authentisch wirkt. „Bevor ich etwas poste, stelle ich mir immer die Farge nach dem Mehrwert“, erzählt sie. Ein Post oder Reel pro Woche sowie Storys mindestens an drei Tagen pro Woche sind für sie Pflicht. Durch den Business-Account hat sie Zugriff auf die Insights, die zeigen, welche Inhalte besonders viel Aufmerksamkeit bekommen haben. Und noch einen Tipp hatte sie zum Schluss: „Es gibt kein richtig oder flasch! Fang einfach an und mache das, womit du dich wohl fühlst. Zeig dich und gib der Landwirtschaft, deinem Hofladen und deinen Produkten ein Gesicht.“
Newsletter: Digitale Post
„Für Ihre Zielgruppe eignen sich Newsletter hervorragend als Marketinginstrument“, ist Antje Baumert, Gründerin der Agentur heimatlecker aus Wedemark, sicher. Denn: Newsletter unterliegen keinen Algorithmen, Sie erreichen mit wenig Aufwand viele Kunden, Newsletter sind kostengünstig und können Kunden in den Laden locken. Für die Direktvermarkter eignen sich Newsletter, um Kunden zu binden und Vertrauen aufzubauen, Produkte zu präsentieren und über aktuelle Infos zu informieren. „Im Newsletter sollte allerdings schon ein Mehrwert für den Leser stecken. Schreiben Sie keine Verlegenheitsmailings, weil sie das Gefühl haben, sie sollten mal wieder etwas verschicken“, gab die Expertin den Tipp. Bevor der Newsletter allerdings verschickt werden darf, muss die Einwilligung des Empfängers vorliegen. Dazu gibt es einen Text, in dem der Leser erfährt, was ihn erwartet, wie häufig der Newsletter verschickt wird und ein Hinweis auf Datenverarbeitung und Widerruf muss enthalten sein. Das Double Opt-In-Verfahren sollte Standard sein. Dabei müssen die Empfänger in einer Mail nochmal bestätigen, dass sie den Newsletter bestellen möchten. Um an die Mailadressen zu kommen, gibt es verschiedene Wege, wie ein Anmeldeformular auf der Website oder im Online-Shop oder einen QR-Code im Hofladen.
Im Markt gibt es zahlreiche Tools für den Versand von Newslettern (z.B. GetResponse, Sendinblue, CleverReach, Mailchimp). Der Preis richtet sich meist nach Anzahl der Kontakte und Funktionsumfang. Viele sind in der Basisversion aber sogar kostenlos. Die Tools sind leicht zu bedienen und auch mit wenig Vorkenntnissen kann man schnell starten.