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Selbstbedienung

Verkaufen, was sonntags fehlt

Das Hauptgeschäft von Familie Oelkers in Klauenburg in Niedersachsen sind Weihnachtsbäume, Spargel und Heidelbeeren. Um die Kunden auch während der Schließzeiten bedienen zu können, gibt es seit Ende Juli 2023 einen Verkaufscontainer auf dem Hof.

Angela Oelkers und ihr Bruder Arndt verkaufen seit Juli 2023 die eigenen und zugekaufte Produkte im verkaufscontainer. (Bildquelle: Landwirtschaftsverlag GmbH)

Wenn am Sonntag das Frühstücksei, die Milch fürs Müsli oder das Mitbringsel zum Nachmittagskaffee fehlt, dann geht es für Oelkers-Sötjes Kunden seit vergangenem Sommer in den 24-Stunden-Verkaufscontainer. Direkt an der Hofeinfahrt steht der grüne 20-Fuß-Container (knapp 14 m2), daneben Bänke und Tische zum Verweilen. „Ich wollte den Kunden unsere Produkte gern jederzeit anbieten können. Erst habe ich an mehrere Automaten gedacht, jedoch konnte kein Anbieter einen  Automaten anbieten, der sich für all meine gewünschten Produkte eignete“, erzählt Angela Oelkers-Sötje. So entstand die Idee mit einem SB-Verkaufscontainer. 60 000 € investierte Familie Oelkers-­Sötje. Maximal 300 verschiedene Produkte können die Kunden im SB-Container erhalten. „Ich habe gerechnet: Für das gleiche Warenangebot bräuchte ich acht Automaten.“ Weiterer Pluspunkt: „Die Kunden haben ein echtes Einkaufserlebnis“, so die Direktvermarkterin.

Eintritt mit EC-Karte

Die Kunden können zu jeder Tages- und Nachtzeit mit ihrer EC-Karte, und damit ohne Registrierung, den Selbstbedienungsladen betreten. Die Firma Kesseböhmer aus dem niedersächsischen Bohmte bietet die 10 oder 20 Fuß großen Verkaufscontainer jeweils mit einer modularen Inneneinrichtung an. Der Direktvermarkter kann Kühlschränke oder Kühltruhe, Regale, eine Ablage für eine Kaffeemaschine und die Kasse frei in der Aufteilung wählen – je nachdem welche Produkte er anbieten will. Angela Oelkers-Sötje hat sich für zwei Kühlschränke für ihre eingekochten Waren sowie Milch, Fleisch und Aufschnitt entschieden. In vier Regalen finden die Kunden alle trockenen Produkte wie den eigenen Kuchen, Nudeln, Obst und Gemüse, aber auch Tierfutter und kleine Geschenkartikel. „Ich justiere das Sortiment immer noch neu. Ich möchte Dinge anbieten, die unsere Kunden am Sonntag oder am Feiertag vermissen könnten“, erklärt Angela Oelkers-Sötje. Im Sommer soll noch eine Kühltruhe einziehen für Eis. Neben dem Sortiment passt Angela Oelkers-Sötje auch die Anordnung der Produkte immer wieder an. „Am Anfang lag das Obst und Gemüse in den Regalen links. Doch als wir feststellten, dass die Sonneneinstrahlung am Nachmittag zu groß ist, platzierten wir diese Produkte auf der anderen Seite.“

Hat der Kunde alle Waren ausgewählt, muss er diese an der Kasse entweder scannen oder auf dem Touchscreen wählen. Die Produkte sind alle mit Stückpreisen ausgezeichnet, das Obst bzw. Gemüse muss am Touchscreen mit Menge eingegeben werden. Bezahlt werden kann mit Bargeld oder EC-Karte. An der Decke hängen Kameras, die Langfinger abschrecken sollen.

Kaum Werbung bisher

Der Zulauf ist noch sehr unterschiedlich. „An guten Tagen verkaufen wir aktuell 30 verschiedene Produkte. Ich bin gespannt auf die Ferien, die nach den Weihnachtstagen anstehen“, erklärt Angela Oelkers-Sötje. Werbung macht die 36-Jährige derzeit über Instagram und über Flyerbeilagen in der Tagespresse. „Viele Kunden schauen sich tatsächlich noch die Werbebeilagen der Zeitungen an. Da fällt unser Flyer schnell auf“, berichtet die Direktvermarkterin.

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