Der Spargelverkauf im Hofladen oder am Verkaufsstand muss während der Saison schnell, zügig und unkompliziert von der Hand gehen. Dazu zählt auch die Verwendung einer praktischen und preisgünstigen Verpackung. Das Ziel: Die edlen, aber feuchten Stangen sollten sich bruchsicher transportieren lassen. Im besten Fall lässt sich die Ware darin bis zum Verbrauch noch ein paar Stunden im Kühlschrank lagern. Die gute alte Hemdchentüte aus Plastik erfüllt diese Anforderungen, ist aber mit Blick auf Nachhaltigkeit nicht mehr gewünscht. „Trend sind umweltfreundliche, recycelbare Verpackungen“, erklärt Geschäftsführer Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE). Die Verpackungsbranche bietet inzwischen schon einige alternative und lebensmittelunbedenkliche Lösungen an, auch für die Vermarktung von Obst und Gemüse. „Doch nicht jede Verpackung wird von Landwirten und Verbrauchern akzeptiert oder erweist sich als praktisch“, so die Erfahrung von Verpackungsexperte Jürgen Firmenich, Geschäftsführer von Spargelmesser Firmenich. So wird das Prinzip biologisch abbaubarer Klarsichtbeutel auf Basis von Milchsäure und Maisstärke oft nicht richtig von Kunden verstanden. Anstatt die Tüte nach Gebrauch mitsamt der Spargelschale auf dem Kompost zu entsorgen, wird sie mit der klassischen Plastiktüte verwechselt und landet in der gelben Tonne. Auch die hohen Anschaffungskosten hemmen deren Verwendung.
Tüten aus Papier das Mittel der Wahl
„Zum Verpacken von Spargel sind Papiertüten oder Einschlagpapier aus Pergament-Ersatz unkompliziert und praktisch“, erklärt Simon Schumacher. Im Vergleich zu klassischen Papiertragetaschen sind sie besonders nachhaltig, da für ihre Produktion deutlich weniger Papiermaterial nötig ist. Das feuchtigkeitsresistente Papier wird aus pflanzlichen und nachwachsenden Materialien und ohne Kunststoff und Beschichtungen hergestellt. Eine hohe Grammatur (Papierdichte) von mindestens 40 bis 45 g/m2 sorgt dafür, dass es stabil und reißfest ist. Nach Gebrauch lässt sich das Papier recyceln oder unverschmutzt im Altpapier entsorgen. Tüten sind zwar teurer als Einschlagpapier, im Handling aber einfacher. Auch für den Transport von geschälten Stangen sind wasserabweisende Papierbeutel aus Pergament-Ersatz gut geeignet. „Um die empfindlichen Spargelköpfe zu schützen, sollten die Stangen quer in die Tüte gelegt werden“, empfiehlt Geschäftsführerin Petra Wolf von Aseo und ergänzt: „Wir empfehlen eine Tütenbreite von 28 cm.“ Breite Papiertüten haben außerdem den Vorteil, dass sie perfekt geeignet sind, um zwei Schalen Erdbeeren stabil zu verpacken.
Geschälten Spargel lagerfähig verpacken
„Versuche, geschälten Spargel, beispielsweise für den SB-Verkauf, in umweltfreundliche Verpackungen wie Holzschliffschalen, Pappschalen oder Bagassen aus Zuckerrohr, die mit einer gasdurchlässigen Folie versiegelt sind, zu vermarkten, funktionieren noch nicht zuverlässig“, erklärt Verpackungsexperte Lars Pahl von Nordvac. Durch die Feuchtigkeit des Spargels weicht die Schale auf und erfüllt nicht mehr die logistischen Anforderungen. Die Folge: Die edle Ware wird sauer und verdirbt. Seiner Meinung nach sind klassische Kunststoffschalen aus Polypropylen (PP) zum Versiegeln von geschälter Rohware nach wie vor die sicherste und preiswerteste Lösung. Im Einkauf kosten sie bei einer Schalengröße von 175 x 275 x 50 mm (L x B x H) netto etwa 15 Cent pro Stück. Schalen aus PET (Polyethylenterephthalat) oder RPET (steht für recyceltes PET) kommen im Hinblick auf Nachhaltigkeit etwas besser weg. Sie werden zu einem gewissen Prozentsatz aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Nach Gebrauch lässt sich das Material wiederverwerten. Der Schalenpreis ist im Vergleich zur PP-Schale etwas höher. Hybridschalen, die aus Karton und einer dünnen Folie bestehen, vermitteln einen umweltfreundlicheren Ansatz, da sie im Vergleich zur Kunststoffschale 80 % weniger Kunststoff enthalten. Um diese Schale jedoch korrekt zu entsorgen, muss vorab die Folie aus den Kartons entfernt werden. Mit bis zu 40 Cent pro Stück sie zudem recht teuer.
Wasserabweisender Spargelbeutel
Der einseitig bedruckte Spargelbeutel von Firmenich hält feuchtem Spargel stand, da er aus stabilem, wasserabweisendem Pergament-Ersatzpapier mit einer Grammatur von 40 bis 45 g/m2 gefertigt ist. Weiterer Pluspunkt: Die Falznaht – eine Schwachstelle für Wasser – befindet sich nicht unten am Boden, sondern umgeklappt an der Tütenrückseite. Firmenich hat zwei Größen im Programm: Die kleinere Tüte für 2 kg Spargel mit den Maßen 240 x 100 x 300 mm kostet je Verkaufseinheit (VE) mit 1 000 Stück netto 49 €. Die große Tüte für 3 kg Spargel (280 x 100 x 350 mm) liegt je VE mit 1 000 Stück bei 54 €. Ab 50 000 Stück ist ein individueller Druck möglich.
Banderole aus Graspapier
Für gebündelte Ware überzeugt die stabile und umweltfreundliche Banderole aus Graspapier von Flexpack. Die edle T-Banderole mit natürlicher Optik enthält zusätzlich eine Einstecklasche, so dass kein Klebestreifen zum Befestigen nötig ist. Somit kommt diese Verpackung komplett plastikfrei zum Einsatz. Nach Gebrauch lässt sie sich klassisch recyceln oder kompostieren. 1 000 Stück kosten netto 135 €, ab einer Bestellmenge von 10 000 Stück reduzieren sich die Nettokosten auf 122 € pro 1 000 Stück. Bei einer Mindestabnahme von 5 000 Stück ist ein individueller Druck möglich.
Spargeltüte „Spargelzeit“
Die Papier-Spargeltüte „Spargelzeit“ von Aseo ist aus weißem, feuchtigkeitsresistentem Pergament-Ersatzpapier gefertigt. Mit den Maßen 28 x 12 x 36 cm eignet sie sich ideal für den Transport von 1,5 bis 2 kg geschälter oder ungeschälter Ware. Alternativ fasst sie zwei Schalen Erdbeeren. Die Tüte ist zweiseitig mit dem Motiv „Spargelzeit“ bedruckt und kostet ab 500 Stück/VE netto 5,5 Cent pro Stück. Die Tüten sind in Bündel zu jeweils 50 Stück gefädelt und lassen sich so griffbereit am Verkaufsstand aufhängen. Ein individueller Aufdruck ist ab einer Mengenabnahme von 30 000 Stück möglich.