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Paketdienste liefern um die Wette

Stiftung Warentest stellt Paketdienste auf die Probe. Auch Arbeitsbedingungen sind Thema.

Schnell waren alle fünf getesteten Paketdienste – bei der Zustellung gabe es jedoch Probleme. (Bildquelle: B. Lütke Hockenbeck)

Die gute Nachricht zuerst: Nach ein bis zwei Tagen sind Pakete, die innerhalb Deutschlands verschickte werden, meist am Ziel.

Doch nicht alles kommt heil an. Das stellte die Stiftung Warentest fest. Sie verschickte insgesamt 100 gleiche Pakete kreuz und quer durch Deutschland – mit jedem der fünf großen Paketdienste DHL, Hermes, DPD, GLS und UPS. Die zerbrechliche Ware war durch Luftpolterfolie und Styroporchips sorgfältig geschützt.

Flott aber ruppig

Ramponierte Kartons gab es bei allen Anbietern zur Genüge. Der Inhalt blieb jedoch bei DHL immer heil. Bei DPD kamen dagegen 7 der 20 Pakete mit Scherben an. Bei GLS und Hermes waren es je 5, bei UPS 4. Mit durchschnittlich einem Tag war die Transportzeit bei GLS und DPD am geringsten. DHL war oft ebenso schnell, allerdings mit größeren Schwankungen.

HOFdirekt gab bereits in der Ausgabe 1/2014 auf S. 42 bis 45 einen Überblick über die verschiedenen Paketdienstleister. Abonnenten finden den Beitrag "Gute Reise, Paket!" im Archiv.

Mit 2 bis 3 Tagen Lieferzeit ist Hermes langsamer, aber immer noch pünktlich. Ein Paket ging DPD bei der Zustellung verloren, der Anbieter zahlte sechs Wochen später den angegebenen Wert.
Hauptproblem der Paketdienste ist jedoch die Zustellung. Die Lieferzeiten passen nicht zum Rythmus vieler Berufstätigen. Zwei Mal kam es zudem beim Test vor, dass eine Benachrichtigung im Briefkasten lag, obwohl der Empfänger zuhause war. Ein GLS-Bote klebte die Karte lediglich an die Hauseingangstür. Bei Hermes wurden Pakete ohne Absprache vor die Tür, auf die Terasse oder in die Garage gestellt. Andere Pakete wurden beim Nachbarn oder in einem Geschäft abgegeben – der Empfänger aber nicht darüber informiert.

Die Kosten für den Versand liegen bei DHL, Hermes, GLS und DPD jeweils um die 6 €. UPS irritiert mit einem hohen Preis von 14,01 €.

Da auch normale Sendungen meist schon am nächsten Tag beim Empfänger sind, lohnt ein teurer Expressversand kaum.

Viel Arbeit für wenig Lohn

Wer Wert auf Arbeitsbedingungen und Umweltschutz legt, sollte auf DHL, den Paketdienst der Deutschen Post, setzen. Im Vergleich zu anderen Zustellfirmen bekommen die Fahrer dort meist mehr Geld und müssen nicht so lange arbeiten. DHL wickelt seine Geschäfte weitesgehend mit eigenen Mitarbeitern ab, andere Zustelldienste arbeiten mehr mit Subunternehmen zusammen. Dabei lässt sich oft ein „Zwei-Klassen-System“ erkennen, das die Beschäftigten der Fremdfirmen deutlich schlechter stellt. Arbeitszeiten bis zu 15 Stunden ohne Pause, Teilzeitverträge und Vertragsstrafen sind dort nicht selten.

Beim Test zeigte sich neben DHL auch der Dienstleister Hermes sehr transparent. Er lässt seine Subunternehmer prüfen, um Dumpinglöhne zu vermeiden. Das Engagement für Mitarbeiter und Umwelt ist bei Hermes allerdings laut den Testern bestenfalls befriedigend. Die anderen drei großen Paketdienste im Land – DPD, GLS und UPS – haben Auskunft über Transportwege, Arbeitsbedingungen und Umweltschutz verweigert und bekamen daher das Urteil mangelhaft. Elisabeth Budde

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