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Lohnherstellung

Lohnherstellung - so gelingt der Einstieg

Lohnherstellung ist in der Direktvermarktung verbreitet. Ein landwirtschaftlicher Betrieb beauftragt einen Berufskollegen oder Lebensmittelhandwerker mit der Herstellung eines Produktes

Die hofeigenen Eier werden häufig im Lohn zu Nudeln oder Eierlikör verarbeitet. (Bildquelle: F. Schildmann)

Die Abfüllung bzw. Verpackung gehören in der Regel ebenfalls dazu. Typische Beispiele sind die Lohnverarbeitung zu Nudeln, Eierlikör oder Hühnersuppe, die Lohnschlachtung sowie Zerlegung und Weiterverarbeitung zu Wurstwaren.

Genau kalkulieren

Grundsätzlich bietet die Lohnherstellung betriebliches Wachstumspotenzial. Standortnachteile, die die eigene Vermarktung begrenzen, spielen bei der Lohnproduktion keine Rolle. Eine entsprechende Produktionsmenge bedeutet eine bessere Auslastung der Räumlichkeiten und Maschinen oder erlaubt die Investitionen in schlagkräftigere Anlagen. Investitionen amortisieren sich schneller.  Bei steigender Produktionsmenge werden größere Mengen an Zutaten und Verpackungsmaterialien benötigt. Das verbessert die Verhandlungsposition gegenüber den entsprechenden Anbietern. Und günstigere Einkaufspreise bewirken unterm Strich niedrigere Stückkosten. Der nächste Wachstumsschritt ist die Einstellung von Mitarbeitern. Damit sich  Lohn- und Lohnnebenkosten rechnen, ist meist eine ordentliche Produktionsausweitung nötig.

Finanziell sollte sich die Lohnproduktion immer rechnen. Auf der Kostenseite sind verschiedene feste und variable Kosten einzukalkulieren (siehe Übersicht). Als Basis für den Preis der Lohnherstellung dient die geschätzte Jahresproduktionsmenge. Auf diese Menge werden die festen Kosten aufgeteilt und die variablen Kosten hinzugezählt. Die Produktionskosten pro festgelegter Einheit, etwa pro Kilo oder pro Stück, erleichtern die Auftragsklärung mit den Auftraggebern. Variationen in der Rezeptur schlagen sich durch unterschiedliche Materialkosten preislich nieder. Der Eierlikör mit Geschmack, etwa Schoko, ist beispielsweise teurer als der Klassiker. 

Wichtig ist, in die Preise für die Lohnproduktion bereits eine Gewinnrate einzukalkulieren, damit sich die Lohnproduktion in einen wirtschaftlichen Betriebszweig entwickeln kann.

Kosten

Feste Kosten:

  • Abschreibung und Instandhaltung von Räumlichkeiten und Maschinen
  • Löhne für festangestellte Arbeitskräfte
  • Versicherungen, Steuern und sonstige Gebühren
  • Pachtzahlungen für Räumlichkeiten
  • Sonstige feste Kosten

Variable Kosten:

  • Produktionskosten samt Wareneinsatz
  • Energiekosten
  • Kosten für Hilfsstoffe
  • Löhne für Aushilfen
  • Kosten für Verpackungen und Etiketten
  • Versand- und Speditionskosten
  • Sonstige variable Kosten

Professionell aufstellen

Die Lohnherstellung sollte von Beginn an professionell aufgezogen werden. Das vermeidet Stress. Zu den wichtigen Aufgaben und Überlegungen zählen:

  • Steuern und Gewerbe: Absprachen mit dem Steuerbüro treffen hinsichtlich einer Gewerbeanmeldung sowie der Rechnungsstellung für die Lohnherstellung.
  • ...

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