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Automatenverkauf

Der Roboter-Supermarkt

Rund um die Uhr versorgt ein Robomat seine Kunden in Waldshut mit Brot, Kuchen, Obst und sonstigen Produkten vom Hof Stoll aus Küssaberg in Baden-Württemberg. Die autarke Verkaufslösung ermöglicht dem Betrieb Wachstum. Doch auch ein Roboter muss Kundenbedürfnisse lernen.

Hofladen können Martin Stoll und Claudia Stein bereits mit Bravour.  Mit der 4,5 x 7 m großen „Berta“ betreten sie Neuland.  (Bildquelle: Farina Schildmann, Landwirtschaftsverlag GmbH)

Kundin Tanja Jenne steht an der Ausgabe und packt frisches Brot, Äpfel und Sahne in ihre Einkaufstasche. Für sie und die insgesamt 2  500 Bewohner auf dem Aarberg, einem Stadtteil von Waldshut-Tiengen, ist der jahrelange Wunsch nach einem Laden für die tägliche Versorgung endlich in Erfüllung gegangen.

Automatischer Hightech-Verkauf

Aber anders als erwartet: Seit Ende 2022 ist hier „Berta“, eine robotergesteuerte Verkaufsstelle, 24 Stunden sieben Tage die Woche in Betrieb. Die Idee, an diesem Standort eine automatisierte Verkaufsstelle mit einer „Hightech-Verkäuferin“ einzurichten, stammt von den Geschwistern Martin Stoll und Claudia Stein. Die beiden sind in Sachen Direktvermarktung echte Profis. Im 8 km entfernten Küssaberg stehen ihre Kunden im 160 m2 großen Bauernladen Schlange für ihre Leckereien aus der Hofbäckerei und zahlreiche süße und pikante Hofprodukte in Glas und Flasche. 98 % ihres Sortiments stammen aus eigener Produktion. Als Basis hierfür dient das Obst und Gemüse aus eigenem Anbau. „Leider durften wir am Hauptvermarktungsstandort nicht weiter expandieren“, bedauert Martin Stoll.

Mit der Anfrage vieler Bürger von Aarberg, eine Filiale des Hofladens in der Bergstadt zu eröffnen, entwickelte sich das neue Konzept. Oberstes Ziel war die Umsetzung eines personalarmen Stores. Ein reiner Automatenverkauf erfüllte aber nicht Stolls Ansprüche in Bezug auf Sortimentsvielfalt und Management. Den entscheidenden Tipp mitsamt Kontakt lieferte ein Firmenvertreter während einer Fachveranstaltung. Knapp ein Jahr später wurde die von der Kirschenhofer Maschinen GmbH entwickelte robotergesteuerte Verkaufsstelle aufgebaut. Inklusive der Außenanlage investierte Martin Stoll 400  000 € in das neue Konzept. Das Prinzip ist einfach: Nach wenigen Klicks auf dem Bestelldisplay mit integriertem Bezahlterminal holt ein mannshoher Roboterarm die gewünschten Waren mit seinem Saugkopf aus den gekühlten Regalen und bringt diese über ein Förderband zur Ausgabeluke. Alternativ können die Kunden ihre Wunschprodukte vorab online ordern. Per QR-Code sind sie in wenigen Sekunden auf der Website. Nach Abschluss der...

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