Einwegverpackungen
Der Deckel bleibt dran
Ab 3. Juli müssen Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff mit einem Volumen von bis zu 3 l mit einem sogenannten Tethered Cap (englisch: angebundener Verschluss) verschlossen werden.
Die neuen Regelungen gelten auch für Milchprodukte. (Bildquelle: Große Kintrup)
Der Verschluss muss fest mit der Verpackung verbunden sein. Die Einwegkunststoffrichtlinie der EU (EU 2019/904)verpflichtet zu den neuen Deckeln. Betroffen sind nicht nur Flaschen, sondern auch Getränkekartons zum Beispiel für Saft oder Milch. Die „Lass mich dran“-Deckel sollen sicherstellen, dass Einweggetränkeverpackungen zusammen mit dem Deckel recycelt werden.
Die entsprechenden Abfüllanlagen müssen auf die neuen Verschlüsse umgerüstet werden. Davon betroffen sind auch Direktvermarkter, wie etwa der Milchviehbetrieb Große Kintrup aus Münster. „Unsere Abfüllanlage ist relativ alt und arbeitet mechanisch. Für die Umstellung auf Tethered Caps kommt uns das entgegen. Denn wir können selbst noch viel an der Maschine ändern und müssen nicht den Hersteller mit entsprechend hohen Stundensätzen bemühen“, sagt Leonhard Große Kintrup. Mit der Umstellung ändert sich der Innendurchmesser des Deckels geringfügig. Das macht in diesem Fall einen neuen Dorn zum Aufsetzen der Verschlüsse erforderlich. „Wir hoffen, dass uns die notwendigen Veränderungen nur ein bis zwei Tage kosten werden“, so der Milcherzeuger.
Noch brauchen die Direktvermarkter ihre Restbestände auf, doch die neuen Verschlüsse sind bereits da, sodass sie bis zum Stichtag den gesetzlichen Anforderungen entsprechen können. „Auch wenn uns bis heute nicht einleuchtet, warum diese Regelungen auch für Milchprodukte gelten, die ja seltener auf Reisen konsumiert werden und aus dem Autofenster hinaus ‚entsorgt‘ werden“, so die klare Meinung von Leonhard Große Kintrup.
