Das belegen die Daten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).
Insgesamt wurden rund 206 Millionen Transaktionen durchgeführt, das sind 11,4 % mehr als im Februar. Der Anteil der kontaktlosen Zahlungen - also Zahlungen ohne PIN-Eingabe lag bei 52,2 %. Im Vorjahresmonat war erst etwa jede vierte Zahlung kontaktlos.
Kontaktlos = ohne PIN
Für kontaktloses Bezahlen ist die so genannte NFC-Technologie erforderlich (siehe Beitrag „Mit Karte bitte“ in HOFdirekt 5/19). Die Kunden müssen lediglich ihre Karte vor das Terminal halten. Es gibt keinen Kontakt mit dem Verkaufspersonal und es müssen keine Geldscheinen und -münzen angefasst werden. Für größere Summen ist allerdings immer noch die Eingabe der PIN am Terminal erforderlich. Immerhin hat die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) zuletzt das Limit für die Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe von 25 auf 50 € pro Nutzung verdoppelt, um die "hygienischen Zahlungsmethoden" zu unterstützen.
Bisher hingen die Menschen in Deutschland wie in kaum einem anderen Land an ihrem Bargeld. In der Corona-Pandemie sind Kartenzahlungen und mobiles Zahlen via Smartphone jedoch zu einem Trend geworden - der auch nach der Krise anhalten könnte. Der Anteil von Barzahlungen nach Umsatz dürfte bis 2025 auf 32 % sinken, schreiben Zahlungsexperten der Beratungsfirma Oliver Wyman in einer aktuellen Studie.
Zum Vergleich: Für 2019 schätzen sie den Bargeld-Anteil auf 47 %. 2017 lag er laut Bundesbank noch bei 52 %. Berücksichtigt wurden Käufe in Geschäften sowie im Online-Handel, die dort mit Karte oder etwa PayPal bezahlt wurden.
Deutsche horten Bargeld
Trotz des Trends horten die Deutschen Bargeld. Ende 2019 lagerten in deutschen Haushalten insgesamt 253 Milliarden Euro, das sind 3000 € pro Kopf. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens Barkow Consulting im Auftrag der Direktbank ING Deutschland.
Verglichen mit der Entwicklung in den Vormonaten Januar und Februar lasse sich ein „Corona-Sondereffekt“ von etwa 30 Milliarden Euro ausweisen. Davon entfielen etwa 20 % beziehungsweise sechs Milliarden Euro auf Privathaushalte in Deutschland.