Wann darf ich mahnen?

Wenn fällige Forderungen nicht gezahlt werden, kommt der Zahlungspflichtige in Verzug. Eine gesonderte Mahnung ist nicht zwingend erforderlich. Trotzdem sollte eine nicht bezahlte Rechnung vor weiteren Schritten angemahnt werden, schließlich kann eine Rechnung tatsächlich mal in Vergessenheit geraten. Sie sollten in einer Mahnung deutlich hervorheben, dass Sie nach Ablauf der gesetzten letzten Zahlungsfrist ohne weitere Zwischenschritte oder Vorankündigungen gerichtliche Schritte einleiten werden. Bei vielen herrscht immer noch die irrige Stammtischmeinung, dass ein Unternehmer erst dreimal mahnen müsse, bevor er klagen darf. Nachdem der Schuldner in Verzug geraten ist, hat er neben der Hauptforderung auch sämtliche Kosten zu tragen, die infolge des Verzuges entstehen. Hierzu zählen neben Zinsen (etwa 7 %) auch Gerichts- und Anwaltskosten. Sie können also einmal einen Anwalt einschalten, der den Betrag einklagt. Sie können aber auch selbst einen gerichtlichen Mahnbescheid beantragen. Den Vordruck hierzu bekommen Sie in jedem gut sortierten Schreibwarenladen. Den Antrag müssen Sie lediglich ausfüllen und an das zuständige Mahngericht senden. Dem Schuldner wird dann über das Mahngericht ein Mahnbescheid zugesandt. Er hat dann zwei Wochen Zeit, diesem Mahnbescheid zu widersprechen, wenn er der Ansicht ist, dass die Forderung zu Unrecht erhoben wird. Widerspricht er nicht, können Sie einen Vollstreckungsbescheid beantragen, mit dem Sie einen Gerichtsvollzieher beauftragen, bei dem Schuldner den Betrag im Wege der Zwangsvollstreckung einzutreiben. Wenn Sie keinen Mahnbescheid beantragen oder eine Klage einreichen, verjährt der Anspruch innerhalb von drei Jahren. Ein Vollstreckungsbescheid oder ein Urteil verjährt erst nach 30 Jahren.