Bei vorhandenen Stallplätzen können Perlhühner sehr wirtschaftlich erzeugt und an den Kundenstamm als hochwertige Schlachtkörper vermarktet werden. Perlhühner stammen aus Afrika und stellen an die Temperatur hohe Ansprüche. Die Aufzucht und Mast erfolgt in Bodenhaltung. Sehr gut kann hierfür Altbausubstanz genutzt werden. Die Aufstallung erfolgt auf Häckselstroh oder Hobelspäne. Um die Temperaturansprüche besonders in den ersten Wochen zu gewährleisten und auch Energie zu sparen, sollte in der 1. und 2. Woche die Aufstallung in Kükenringen erfolgen. Bezüglich des Platzbedarfs können von der 1. bis zur 3. Woche bis zu 40 Tiere pro m2 gehalten werden. Bis zur Schlachtung wird dieser Bestand auf 7 Tiere pro m2 reduziert oder entsprechender Stallplatz zugegeben.
Die Temperatur sollte in der 1. Woche unter der Wärmequelle 36 bis 38 ºC und im Stall 28 bis 30 ºC betragen. Unter der Wärmequelle können dann bis zur 6. Woche pro Woche 2 ºC Temperatur reduziert werden und im Stall die Temperatur ab der 2. Woche auf 25 bis 26 ºC vermindert werden. Diese Temperatur sollte als optimale Umgebungstemperatur, wenn möglich, bis zur Schlachtung beibehalten werden. Es ist günstig, kleine Gruppen zu bilden und die Ecken auszugestalten, da Perlhühner teilweise relativ schreckhaft sind.
Der allgemeine Schlachtzeitpunkt ist mit der 12. Woche erreicht. Hier wiegen die Tiere etwa 1,7 kg. Teilweise besteht jedoch der Kundenwunsch nach schwereren Tieren. So wird unter Umständen die Mastdauer auf 14 Wochen erhöht und ein Schlachtkörper von etwa 2 kg erzielt. Ist der Markt vorhanden, kann eine Vorab-Ausstallung und -schlachtung mit der 6. Lebenswoche als sogenannter Rebhuhnersatz erfolgen. Die Tiere wiegen dann etwa 650 g. Der Stallplatz kann optimaler genutzt werden, da die Vorab-Ausstallung ausreichend Platz für die Weitermast der Tiere bis zur 12. bzw. 14. Woche bietet. Die Erzeugungsleistung wird verbessert. Der Absatz ist aber die entscheidende Voraussetzung.
Dr. Manfred Golze (HOF direkt 6/2009)