Kuchen von Kundin backen lassen?

Generell ist es kein Problem Kaffee und Kuchen auf ihrem Direktvermarkterbetrieb anzubieten. Durch die Neuregelung des Gaststättengesetzes im Jahr 2005 ist für den Ausschank von alkoholfreien Getränken und kleinen Speisen keine Gaststättenkonzession erforderlich. Dennoch sind zahlreiche Regelungen zu beachten. Die IHK gibt folgende Hinweise:

Beim Umgang mit Lebensmitteln sind – unabhängig von dem Erfordernis einer Konzession– zu beachten:

• Unterweisung durch das Gesundheitsamt nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG),

• Belehrung der Mitarbeiter nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG),

• Räumlichkeiten, Küche, Lager usw. müssen den Anforderungen der Lebensmittelhygiene entsprechen,

• Warenpflege bei der Lagerung und Kühlung,

• Einhaltung von Verbrauchsfristen,

• Kennzeichnungspflichten,

• Schulung der Mitarbeiter nach EU-Verordnung über Lebensmittelhygiene und korrekte Abfallentsorgung,

• Pflege der Getränkeschankanlagen.

Problematisch könnte werden, dass eine Kundin die Kuchen für Sie backen möchte. Generell ist das Zubereiten von Lebensmitteln in einer privaten Küche für den gewerbsmäßigen Verkauf nicht erlaubt. Das ist gegeben, da Sie die Kuchen quasi von der Kundin kaufen, um sie in ihrem Hofladen weiterzuverkaufen. In der privaten Küche können unter bestimmten Auflagen Lebensmittel für die direkte Abgabe an den Endverbraucher hergestellt werden. Dann müssten die Lebensmittel aber in Ihrer eigenen Küche zubereitet werden (siehe Ausgabe 1/2007). Sie sind als Betriebsleiter für die Sicherheit der von Ihnen in Verkehr gebrachten Lebensmittel verantwortlich und haften im Schadensfall. Sie müssen sich beim Wareneingang vom ordnungsgemäßen Zustand der Produkte überzeugen und dies auch dokumentieren. Ob dieser Weg für Sie machbar ist, müssten Sie mit Ihrer örtlichen Lebensmittelüberwachung abstimmen. Eventuell findet sich ein Weg, wie Sie die Kuchen von der Kundin backen lassen und verkaufen können.