Wurst: Wasser aufs Etikett?

Laut einer neuen Regelung der Lebensmittelinformationsverordnung müsste ab Dezember 2014 das zugesetzte Wasser bei sämtlichen Fleischerzeugnissen in der Verkehrsbezeichnung mitangegeben werden. Wörtlich ist von „Fleischerzeugnissen, Fleischzubereitungen, die als Aufschnitt, am Stück, in Scheiben geschnitten, als Fleischportion oder Tierkörper angeboten werden“, die Rede. Nach der allgemeinen Auffassung wäre davon auch Wurst betroffen.

Die Regelung würde dazu führen, dass auch Brühwurst, wie Fleischwurst oder Mortadella, die herstellungsbedingt Trinkwasser enthalten, als „Fleischwurst bzw. Mortadella mit zugesetztem Wasser“ bezeichnet werden müssten. Dadurch könnten Verbraucher den Eindruck gewinnen, dass Fleischwurst – im Gegensatz zu früher – mit Wasser hergestellt würde. Der Verbraucher würde dadurch sicherlich nicht informiert, sondern eher verwirrt.

Auf entsprechende Anfragen stellte die Europäische Kommission deshalb nun fest, dass diese Regelung wirklich nur für die genannten Fleischerzeugnisse gelte und nicht für in anderer Form angebotene Fleischerzeugnisse und -zubereitungen. Die EU-Kommission ist der Ansicht, dass bei Brühwürsten, wie beispielsweise Fleischwurst oder Mortadella, nicht der Anschein erweckt würde, es handele sich um eine solche Fleischform. Daher nahm sie Brühwurst ausdrücklich von der Kennzeichnungspflicht aus.