Snacks gegen Spende?

Werden Leistungen wie Speisen und Getränke, aber auch Ponyreiten oder andere Freizeitangebote nicht zu einem festgelegten Preis, sondern gegen eine „Spende“ abgegeben, handelt es sich aus steuerlicher Sicht nicht um eine Spende, sondern um eine freiwillige Zahlung. Für eine Spende fehlt es an der notwendigen Voraussetzung. Eine Spende ist eine freiwillige Ausgabe zur Förderung mildtätiger, religiöser, wissenschaftlicher oder gemeinnütziger Zwecke. Außerdem muss eine Spende um der Sache Willen getätigt werden und darf nicht in Zusammenhang mit einer Gegenleistung stehen.

Hinter der – in der Umgangssprache als Spende bezeichneten – freiwilligen Zahlung verbirgt sich das sogenannte „Pay What You Want“-Preismodell (zahle, was du willst). Der Preis wird allein durch den Käufer festgelegt. Da die freiwilligen Zahlungen keine Spenden darstellen, sind auch damit einhergehende steuerliche Begünstigungen ausgeschlossen. Auf der Seite des Empfängers gelten die Zahlungen als Betriebseinnahmen.

Fällt Ihr Betrieb unter die umsatzsteuerliche Regelbesteuerung, so stellen die Zahlungen Bruttobeträge dar, von denen die darin enthaltene Umsatzsteuer abzuführen ist. Somit gelten für Direktvermarkter dieselben steuerlichen Vorschriften wie für Produkte, die über den regulären Weg vermarktet werden. Eine erleichterte Aufzeichnungspflicht für die Bareinnahmen ist ebenfalls nicht gegeben.

Zusammengefasst: Auch wenn die umgangssprachliche Begrifflichkeit etwas irreführend ist, Zahlungen zu selbst gewählten Preisen unterliegen nicht den steuerlichen Begünstigungen von Spenden und es kommen keine Vereinfachungen zum Zuge. Die korrekte Aufzeichnung und Dokumentation sollte stets gewährleistet sein und einer Betriebsprüfung standhalten.