Fotos aus dem Internet nutzen?

Ein Fotograf, der seine Bilder im Internet zum Kauf anbietet, hat ein nachvollziehbares Interesse daran, dass diese nicht ohne Zustimmung und ohne Kosten­erstattung genutzt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn es um eine gewerbliche Nutzung geht.

Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) gibt dem Fotografen die rechtlichen Möglichkeiten, eine unberechtigte Nutzung seiner Fotos zu unterbinden und gleichzeitig ein Entgelt für die unberechtigte Nutzung zu verlangen. Im Urheberrechtsgesetz werden Fotos – das Gesetz spricht von Lichtbildern (§ 72 UrhG) oder Lichtbildwerken (§ 2 UrhG) – als urheberrechtlich geschützte Werke genannt.

Die Abmahnung ist die geeignete Maßnahme zur Durchsetzung der Rechte des Urhebers, in diesem Fall des Fotografen, und führt bei demjenigen, der die Bilder unberechtigt nutzt, zu Kosten. Wer Fotos unberechtigt nutzt, dürfte nämlich kaum Chancen haben, sich gegen eine Abmahnung erfolgreich zu verteidigen, es sei denn, mit der Abmahnung werden unverhältnismäßig hohe Kosten geltend gemacht. Hierbei ist zu beachten, dass Abmahnungen in der Regel durch Rechtsanwälte erfolgen, sodass der unberechtigte Nutzer, in diesem Fall Sie, auch Anwaltsgebühren zahlen muss.

Sie sollten deshalb unverzüglich von der weiteren unberechtigten Nutzung der Fotos Abstand nehmen und nicht abwarten, bis Ihnen eine Abmahnung zugestellt wird. Auch dürfen Sie keine Fotos nutzen, die von Plakaten, Zeitschriften etc. abfotografiert wurden.

Legale Möglichkeiten zum Erwerb von Fotos bzw. zur berechtigten Nutzung finden sich im Internet, wenn man nach Bildagenturen sucht. Außerdem gibt es viele Fotografen, die ihre Fotos direkt im Internet anbieten. Der Preis ist dann Verhandlungssache. Wenn Sie in die Suchmaschine Schlagwörter wie „Bildagentur“ oder „lizenzfreie Bilder“ eingeben, bekommen sie eine große Auswahl an Bildagenturen. Wenn man sich darauf nicht einlassen möchte, bleibt der Weg zu einem örtlichen Fotografen oder die Nutzung der eigenen Digitalkamera.