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Mindestlohn erzeugt Druck

Welche Auswirkungen hat der Mindestlohn auf die Land- und Forstwirtschaft? Dieser Frage geht das Thünen-Instituts (TI) für Betriebswirtschaft nach.

Eine weitere Mechanisierung und höhere Anforderungen an die Mitarbeiter sind Folgen des Mindestlohns. (Bildquelle: B. Lütke Hockenbeck)

Dabei untersuchen die Wissenschaftler sowohl die Auswirkungen auf die Betriebe als auch die Folgen für die Mitarbeiter. Die dabei erhobenen Daten beziehen sich auf Veränderungen in den gezahlten Löhnen zwischen 2014 und 2015, betriebliche Anpassungsstrategien sowie geplante Veränderungen in den Produktionssystemen. Außerdem wagen die Experten eine Prognose für das Jahr 2018.

Die Folgen: Die Löhne für Saisonarbeitskräfte sind 2015 infolge der Mindestlohnregelung im Durchschnitt um rund 11 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Für ständige Arbeitskräfte betrug das Lohnplus 4 - 5 %. Die für 2018 erwarteten Kostenanstiege reichen im Westen von 7 % im Apfelanbau bis 16,5 % in der Erdbeererzeugung. Mit einem voraussichtlichen Plus von 16 % im Apfel- und 19 % im Spargelanbau fallen die voraussichtlichen Kostensteigerungen in den neuen Ländern noch deutlich höher aus.

Mittelfristig wollen die Betriebe noch mehr in die Mechanisierung investieren, um die Beschäftigung von Fremd- und Saisonarbeitskräften zu reduzieren. Ein Teil der Betriebe plant auch, Flächen mit arbeitsintensiven Kulturen zu verringern. Das Sortenspektrum wird künftig stärker auf einen möglichst geringen Arbeitsaufwand bei Pflege und Ernte ausgerichtet.

Infolge des Mindestlohns stellen die Betriebe als Reaktion auf die gestiegenen Lohnkosten höhere Anforderungen an die Arbeitsleistung der Beschäftigten. Weniger leistungsfähige Arbeitskräfte werden häufiger als vorher vorzeitig entlassen. AgE

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