Zurück

Meldungen

Mehrwegpflicht für Gastrobetriebe

Weniger Plastik, mehr Recycling und letztendlich weniger Müll – das soll mit der Änderung des Verpackungsgesetz erreicht werden, die der Bundestag am 6. Mai 2021 auf den Weg gebracht hat.

Ab 2023 müssen Gastrobetriebe den Kunden im to go Geschäft Mehrwegverpackungen anbieten. (Bildquelle: Vytal)

Weniger Plastik, mehr Recycling und letztendlich weniger Müll –  das soll mit der Änderung des Verpackungsgesetz erreicht werden, die der Bundestag am 6. Mai 2021 auf den Weg gebracht hat.

Die Novelle sieht eine Erweiterung der Pfandpflicht auf alle Getränkeflaschen vor. Sie soll zum 1. Januar 2022 in Kraft treten. Restaurants, Bistros und Cafés sind ab 2023 dazu verpflichtet, allen Kunden auch Mehrwegbehälter anzubieten. Erstmals ist zudem ein Mindestrecyclingplastik-Anteil von 25 % bis 2025 vorgeschrieben.

Zu den Details: Einwegverpackungen sind weiterhin erlaubt. Die Kunden haben die Wahl, weil Gastronomen und Imbissbetreiber für Getränke und Speisen zum Mitnehmen sowohl eine Einweg- als auch eine Mehrwegverpackung anbieten sollen. Aber kein Gesetz ohne Ausnahme: Betriebe, die kleiner als 80 m2 sind und nicht mehr als fünf Beschäftigte haben, sind von der Mehrwegpflicht ausgenommen. Wie viele Betriebe das betrifft, ist derzeit noch unklar.

Erweiterte Pfandpflicht

Die erweiterte Pfandpflicht für Getränkeflaschen und -dosen soll bereits zum 1. Januar 2022 in Kraft treten. Bislang gibt es immer noch Getränke, etwa Fruchtsäfte ohne Kohlensäure, auf deren Verpackung kein Pfand erhoben wird. Eine Ausnahme gibt es aber auch hier, und zwar für Milch und Milcherzeugnisse. Für diese Produkte greift die Pfandpflicht erst ab dem Jahr 2024.
Die Mindestrezyklatquote soll ab 2030 von 25 % auf mindestens 30 % steigen.

Kritik

Wie erwartet stoßen die Regelungen auf ein geteiltes Echo. Umweltverbände kritisieren die Ausnahmegenehmigungen, Handels- und Gastroverbände fürchten höhere Belastungen und fordern mehr Zeit für die Umsetzung. Uneingeschränkte Zustimmung kommt vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Sie hoffen auf weniger Müll in der Städten. Nach Zahlen des Umweltbundesamtes lag das Verpackungsmüllaufkommen in Deutschland im Jahr 2018 bei 18,9 Mio. t, pro Kopf etwa 238 kg.

Es gibt bereits Anbieter für Mehrweg-Pfandsysteme. Infos dazu stehen in Ausgabe 2 von HOFdirekt.


Immer bestens informiert mit dem HOFdirekt Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der HOFdirekt-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.