Landurlaub
Keine pauschalen Preiserhöhungen
Landurlaub-Betriebe sind von der Corona- direkt in die Energie-Krise geschlittert. Vivien Ortmann, Geschäftsführerin von Landtouristik Niedersachsen e.V. erklärt, worauf es für Ferienhöfe jetzt ankommt.
Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Landurlaub-Betriebe?
Ortmann: Die Höfe sind es gewohnt, sich immer wieder an Veränderungen anzupassen. Gerade ist es heftig, weil sie nach Corona direkt in die Energiekrise und die Inflation schlittern. Die Kosten steigen in vielen Bereichen, bei Energie, Personal und in der Landwirtschaft. Gleichzeitig fragen sich die Gastgeber, welche Preise noch marktfähig sind. Die Buchungen sind gerade abwartend. Wir empfehlen, transparent zu machen, wo es Mehrkosten gibt und warum Preissteigerungen nötig sind. Von pauschalen Erhöhungen raten wir eher ab.
Welche Chancen sehen Sie für Urlaub auf dem Land?
Ortmann: Wir wissen, dass Urlaub und Freizeit für ganz viele einen sehr hohen Stellenwert haben. Urlaub auf dem Land ist gerade für mehrköpfige Familien attraktiv und finanziell noch darstellbar. Man muss das Ohr aber auch immer am Markt haben: Was gibt es Neues? Was wird nachgefragt? Übernachten in besonderen Unterkünften und Camping am Hof sind auf jeden Fall Trends.
Das bedeutet häufig auch, baulich etwas zu verändern. Was sind da Klippen?
Ortmann: Gerade bei alten Gebäuden müssen Betriebe ganz genau und geschickt planen. Wir empfehlen mit Architekten zu sprechen, die Erfahrung mit der Planung von Gästeunterkünften haben. Manches ist eben anders als für normale Wohnungen. Wo die Betriebe größer werden und das Vermietungsgeschäft den Hauptanteil am Einkommen hat, da gibt es mittlerweile häufiger eigene Bebauungspläne.