Fachtagung der Landwirtschaftskammer NRW: "Die Zukunft auf dem Tisch"

Was und wie essen wir (über)morgen und wie werden unsere Nahrungsmittel erzeugt und verarbeitet – mit diesen Fragen beschäftigte sich eine Fachtagung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster.

160 Besucher waren gekommen, um mit sieben Experten aus Wissenschaft und Praxis über die Zukunft unseres Essens zu diskutieren. Die Experten waren sich einig: Die regionale Vermarktung von Lebensmitteln, unabhängig vom Handel und der Industrie wird an Bedeutung gewinnen, genauso wie der Anbau regionaler Obst- und Getreidesorten.

„Alternative Proteinquellen wie Leguminosen oder aber Insekten werden in Zukunft immer wichtiger“, sagte Dr. Guido Ritter, Professor für Lebensmittelrecht, Lebensmittelsensorik und Produktentwicklung an der Fachhochschule in Münster. Allerdings dauere es wohl noch einige Zeit, bis Insekten auf unseren Tellern liegen. „Die Akzeptanz der Verbraucher ist noch nicht groß genug und die rechtlichen Rahmenbedingungen noch nicht im Detail geklärt“, sagte Ritter.

Als Ergänzung zur traditionellen Landwirtschaft, stellte der Leiter des Frauenhofer- inHaus-Zentrums in Duisburg, Volkmar Keuter, die gebäudeintegrierte Landwirtschaft vor. Dabei dienen Fassaden und Dächer in Städten als landwirtschaftliche Nutzfläche. Ein Projekt startet derzeit in Oberhausen.

Die Aufklärung der Verbraucher und vor allem der Kinder ist den Experten ein Anliegen. „Transparente Produktion und Aufklärungsarbeit in den Schulen sind enorm wichtig, denn viele kennen die Zusammenhänge der Nahrungsmittel überhaupt nicht“, sagte Jutta Kuhles, landwirtschaftliche Unternehmerin aus Ratingen, Kreis Mettmann.