Wer zahlt Fehlbeträge in der Kasse?

Kassenfehlbeträge entstehen häufig, auch ohne dass der oder die Kassierer/- in einen bewussten Fehler
gemacht hat. Trotz gewissenhafter Tätigkeit kann es immer vorkommen, dass jemand sich verzählt oder
einen falschen Schein oder falsche Münzen herausgibt. Viele Arbeitgeber vertreten die Ansicht, dass derjenige, der die Kasse beaufsichtigt, auch für die Richtigkeit haftet und eventuelle Fehlbeträge ausgleichen muss.
Arbeitsrechtlich haftet ein Arbeitnehmer aber nur dann für einen Fehlbetrag in der Kasse, wenn er das Defizit zu vertreten hat, also mindestens fahrlässig gehandelt oder gegen Arbeitsanweisungen verstoßen hat.

In der Praxis scheitert eine Haftung häufig an der Beweislast des Arbeitgebers. Sie haben aber die Möglichkeit, mit Ihren Mitarbeitern im Arbeitsvertrag oder als Zusatzvereinbarung eine sogenannte Mankovereinbarung zu treffen, in der festgelegt wird, dass ein Mitarbeiter bis zu einer bestimmten Summe für Fehlbeträge haftet.
In der Gastronomie erledigt sich das Problem häufig damit, dass die Kellner den Betrag laut Registrierkasse
herausgeben und den Rest als Trinkgeld behalten, sodass je nach Fehlbetrag das Trinkgeld höher oder niedriger ausfällt.

Dierk Straeter (HOFdirekt 1/2015)