Fit und Leicht-Käse?

Der Käsename „Fit und Leicht“ ist in Sachen Kennzeichnung doppelt problematisch. Im Fall von „Fit“ stellt sich die Frage, ob es sich um eine gesundheitsbezogene Angabe handelt. Das kann im Zweifel nur ein Gericht klären oder ein in diesen Fragen erfahrener Rechtsanwalt. Wäre es eine gesundheitsbezogene Angabe, dann müsste die „Wirkung“ belegt werden. Für eine kleine Käserei ist dies jedoch ein enormer Aufwand. Daher rät z. B. der Verband für handwerkliche Milchverarbeitung (VHM) den Betrieben, auf solche Angaben besser zu verzichten. Das gilt auch für die Bezeichnung „Aktiv und gesund“. „Leicht“ ist hingegen eher als nährwertbezogene Angabe zu werten. Diese löst dann allerdings die komplette Nährwertkennzeichnung aus.

In jedem Fall ist der Fettgehalt als Fettgehaltsstufe oder als Fett i. Tr. anzugeben. Wenn eine Fettgehaltsstufe angegeben wird, muss die Angabe genau stimmen, zum Beispiel ein Fettgehalt zwischen 20 und 30 % bei der Angabe „Halbfettstufe“. Einfacher ist es, einen Mindestfettgehalt anzugeben. Wenn Sie den Fettgehalt der Milch nicht bestimmen können, müssen Sie diesen schätzen und daraus den Fettgehalt des Käses errechnen. Bei eingestellter Milch lässt sich der Fettgehalt des Käses anhand des Eiweißgehaltes der Milch und einem Faktor je nach Käseart (Hart-, Weich-, Schnittkäse) bestimmen. Der VHM hat dazu ein Merkblatt erstellt. Die Begriffe Magermilch oder teilentrahmte Milch kommen aus der Konsummilchkennzeichnung und werden bei der Käseherstellung selten eingesetzt. Sie entbinden auch nicht von der Fettkennzeichnung.

Bei der Kennzeichnung eines „leichten“ Käses ist damit Fantasie gefragt. Einige Hofkäsereien geben ihren Käsen Namen: „Schneewittchenkäse“ oder „Der Schwatte“ und nennen die korrekte Verkehrsbezeichnung in der Unterzeile. Also warum nicht einen Käse als „Der Dünne“ bezeichnen?